Informationen

zum Lebensraum

der Schmetterlings-Fundstellen 

von dem im Jahre 2003 abgebrannten

Hohwald oberhalb 

 

Leuk VS 

Thelwald kurz nach Thel
Thelwald kurz nach Thel

Zum Hohwald oberhalb Leuk im Walliser Rhônetal führt ein steiler Wanderweg via Thel durch typisches Walliser Vegetationsgebiet mit Flaumeichenwald im unteren Bereich und Fichten-Mischwald im oberen Teil. Vom Waldbrandgebiet sieht man hier noch gar nichts. 

Ein Ausschnitt aus der Brandstelle des Hohwaldes oberhalb Leuk
Ein Ausschnitt aus der Brandstelle des Hohwaldes oberhalb Leuk

Erst nachdem man den Thelwald passiert hat, öffnet sich dem Betrachter die Dimension des grossen Waldbrandgebietes, wo sich am 13. August 2003 abends um 19.50 Uhr ein von einem Pyromanen gelegtes Feuer, in einer vom Winde getriebenen Feuerwalze den Hang hinauffrass. Es ist ein Band von 1000 Metern Breite, welches sich von 800 m bis 2100 m den Hang hinaufzieht. Es wurden mehr als 300 Hektaren Wald zerstört und mehrere tausend Bäume fielen dem Feuer zum Opfer. Auch heute noch sieht man verkohlte Baumleichen in einer sich langsam wieder erholenden Landschaft.

Hohwald im oberen Bereich mit verkohlten Lärchen im Herbst 2016
Hohwald im oberen Bereich mit verkohlten Lärchen im Herbst 2016

Mittlerweile sind es 16 Jahre her seit der Katastrophe und die Natur erholt sich langsam wieder. Wo früher grüne Fichten standen, geben heute vor allem Pappeln, Birken und Salweiden dem herbstlichen Landschaftsbild ein goldiges Aussehen. Auch Tiere haben hier wieder ein zuhause gefunden. So gibt es u.a. nebst  vielen Vögeln eine riesige Artenvielfalt an Heuschrecken. An gewissen Stellen waren die Tiere zu Dutzenden am Boden an Exkrementen saugend - was wohl auf die Anwesenheit von Füchsen schliessen lässt - und der Wanderer musste sehr vorsichtig auf den Boden achten, um auf keine der hübschen Arten zu treten. 

Im Jahr 2019 hat sich die Natur bereits wieder recht gut erholt.
Im Jahr 2019 hat sich die Natur bereits wieder recht gut erholt.
Hohwald mit neuer Vegetation (Pappeln, Birken, Salweiden)
Hohwald mit neuer Vegetation (Pappeln, Birken, Salweiden)

Zu meiner grossen Verwunderung haben sich auch noch recht viele Schmetterlinge blicken lassen, obwohl meine Tour Ende Oktober stattgefunden hat. Bläulinge und Colias waren noch in beachtlicher Anzahl anzutreffen. Ebenso flogen noch Mauerfüchse. Wäre der Himmel nicht plötzlich wolkenverhangen geworden, wären es ev. sogar noch mehrere Tiere und ev. Arten gewesen.  Das ganze versehrte Gebiet gehört nun zum Naturpark Pfyn-Finges.

Undere Guggerhubel
Undere Guggerhubel

Zwei kleine Fichtenwäldchen mitten im Brandgebiet haben offenbar die Katastrophe unbeschadet überstanden und geben einen winzigen Einblick in die Zeit, wie es hier einmal ausgesehen haben muss. 

Weiher im Undere Guggerhubel
Weiher im Undere Guggerhubel

Gleich in der Nähe befindet sich ein Weiher mit einer schönen Aussicht in die Walliser Alpenwelt. Hier oben hat sich die Natur teilweise noch nicht ganz erholen können. Man sieht denn auch noch sehr viele kahle, schwarze Baumstämme in den Himmel ragen. Man kann vom Undere Guggerhubel wieder auf demselben Weg nach Leuk gelangen oder weiter via Tschärmilonga nach Albinen.

bei Tschärmilonga oberhalb Albinen
bei Tschärmilonga oberhalb Albinen

Auf dem Weg nach Tschärmilonga gibt es eine wunderschöne Alpenlandschaft mit extensiven oder wenig bestossenen Wiesen und lichtem Lärchenwald. Die Aussicht auf die gegenüberliegende Bergkette ist grossartig, der Wanderweg nach Albinen jedoch ziemlich steil.

Landschaft bei Tschärmilonga im Sommer
Landschaft bei Tschärmilonga im Sommer